Berichte von 12/2023

27Dezember
2023

Weihnachtszeit

 

Wahrscheinlich liegt es am Wetter, denn bei 25 - 30 Grad mit Sonnenschein, fällt es schwer in Weihnachtsstimmung zukommen..

 

Dennoch hatten wir eine schöne Zeit hier bei UPA, auch wenn sie ganz anders war, als ich es im Dezember eigentlich gewohnt bin.

 

Alle paar Tage sind wir auf den Markt gewesen, um frisches Gemüse und Obst einzukaufen, was vergleichsweise sehr günstig ist.

 

-> das haben wir umgerechnet für 2,50€ gekauft

 

An einem Abend war ich mit vier anderen Freiwilligen indisch essen und danach im neuen Tribute von Panem - Film. Das war sehr schön!!


Aber jetzt zu Weihnachten selbst:

Heilig Abend haben wir zusammen unter uns Freiwilligen verbracht, da Weihnachten hier erst am 25. gefeiert wird. (Ansonsten wird Weihnachten sehr ähnlich wie bei uns gefeiert, da der Großteil der Bevölkerung ebenfalls christlich ist)

Wir waren alle gemeinsam in Kampala japanisch essen und haben danach hier bei UPA ein Lagerfeuer gemacht mit Stockbrot und selbst gemachten Glühwein:)

Am 25. wurde ich von einer Gastfamilie einer anderen Freiwilligen eingeladen, was mich sehr gefreut hat. Wir waren zusammen in einer katholischen Kirche. Deshalb kam mir sehr viel auch vertraut vor und ich habe den Gottesdienst sehr genossen (auch wenn größtenteils Luganda gesprochen wurde).

Danach hat die Gastfamilie ugandisch gekocht, während wir vegetarische Kohlrouladen als Beilage zubereitet haben und einen Nachtisch.

Anschließen wurde auf dem Boden ein großer Teppich ausgelegt und wir haben alle gemeinsam ganz traditionell gegessen: auf dem Boden sitzend und mit den Fingern.

 

 

Das ist vorerst mein letzter Bericht aus Uganda, denn in ein paar Tagen geht es für mich und eine Freundin für einen Monat mit dem Bus nach Kenia.

Da wir beide bis Anfang Februar Schulferien haben, wollen wir die Zeit nutzen, um Kenia zu bereisen.

Darauf freue ich mich sehr und da wir gestern auch endlich unser Visum bekommen haben, steht unserer kleinen Reise nun nichts mehr im Weg:)

27Dezember
2023

Einsatzstellenbesuche

 

In meiner restlichen freien Zeit bis Weihnachten habe ich noch drei verschiedene Einsatzstellen meiner Mitfreiwilligen besucht.

 

Zuerst war ich mit einer Freiwilligen mit im Krankenhaus. Sie ist eine ausgebildete Krankenpflegerin und konnte sich dadurch schnell in ihren Arbeitsalltag dort einfinden.

Ich durfte mir die verschieden Bereiche anschauen: Das Labor, die Notfallversorgung, den Empfang, die normalen Termine, die Station, auf der die Frauen kurz nach ihrer Geburt (oft Kaiserschnitt) hinkommen  und die Kinderstation.

 

->das ist ein Teil des Labors

Die Einblicke waren für mich sehr spannend und interessant.

 

 

Bei einer weiteren Einsatzstelle war ich mehrere Tage, da diese mehrere Projekte hat.

Am ersten Tag waren wir in Kampala, dort gibt es ein regelmäßiges Angebot für Straßenkinder, bei dem ihre Wunden versorgt werden und sie etwas Warmes zu

Essen bekommen. An dem Tag, an dem ich die Einsatzstelle besucht habe, hat dieses Angebot aber nicht stattgefunden und wir waren mit den Kindern Fußball spielen. Dazu sind wir eine halbe Stunde mit etwa 30 Kindern durch Kampala zum Fußballfeld gelaufen. Dort haben sie von dem Trainer Trikots bekommen und ein paar Worte dazu, nicht mitzuspielen, wenn sie auf Drogen sind. Darauf folgte ein ausgelassenes Fußballspiel, dass den meisten Kindern sichtlich Freude machte.

Einige ältere Kinder schauten mit uns vom Spielfeldrand zu und unterhielten sich mit uns. Einer von ihnen wollte uns sogar ein Eis kaufen..

->der Rückweg: manche der Kinder wollten bei uns an der Hand laufen

 

Nach dem Spiel kaufte der Trainer den Kindern ein paar Früchte und Wasser und wir machten uns auf den Weg zurück. Als wir bei dem Gebäude der Organisation angekommen waren, wurden die Kinder weggeschickt.

 

An so Tagen wird mir hier vor Augen geführt, in was für einer unfassbar ungerechten Welt wir leben.

 

Die Einsatzstelle hat außer dem Standort in Kampala, noch weitere in der Nähe von Nansana: das Boys und das Girls Home. Das ist eine Art Familienrückführung für Straßenkinder. Es wird geprüft, welche Kinder sich dafür eignen und diese werden dort etwa 3-12 Monate wohnen und in die Schule gehen. Währenddessen wird mit den Familien der Kinder gesprochen und Konflikte gelöst. Neben den Straßenkindern die ihre Eltern durch Aids verloren haben, leben nämlich auch einige Kinder „freiwillig“ auf der Straße, die der häuslichen Gewalt von ihren Zuhause entfliehen wollen. Mit diesen Familien wird dann gesprochen und probiert eine Lösung zu finden, damit die Kinder wieder zurück zu ihren Familien können.

 

Ein anderes Projekt der Einsatzstelle ist ein Fußball - Ferienprogramm für Kinder, die Geld haben. Meine Mitfreiwillige trainiert dafür mehrmals pro Woche eine Mannschaft für 4-11jährige und hat auch Spiele am Wochenende. Das ist eine schöne, entspannte Atmosphäre dort und als ich bei einem Spiel zugeschaut habe, haben sie alle Spiele haushoch gewonnen:)

 

 

 

Die letzte Einsatzstelle einer Mitfreiwilligen, die ich besucht habe, hat auch mehrere Projekte.

Ein Projekt davon, hat in den letzten Monaten viele Hausbesuche bei Familien in der Umgebung gemacht und jetzt insgesamt 60 Familie zusammen, die von der Einsatzstelle unterstützt werden. Die jüngeren Kinder können dort zur Schule gehen und den Älteren wird eine Ausbildung angeboten, zum Beispiel zur Friseurin.

Mit Weihnachten als Anlass, haben wir 60 große Essenspakete zusammengestellt mit Reis, Posho, Nudeln, Seife, Mehl, Salz, Öl und einiges mehr. Was dann am 22.12 ausgegeben wurde.

 

 

 

 

27Dezember
2023

08.12.23: Ein Tag im Butabika Hospital

Ein weiterer Monat ist schon wieder um und ich habe wieder einiges erlebt.

 

Da ich seit Anfang Dezember Ferien und somit viel Zeit habe, habe ich am 8. Dezember bei einer Aktion von der Soul Foundation geholfen. Das ist eine Organisation, die sich für psychische Gesundheit einsetzt und immer wieder verschieden Aktionen macht.

Die Soul Foundation veranstaltet jährlich ein Cookout für über 1000 Patienten des Butabika Hospitals, einer Psychiatrie.

Darüber ist ein Bericht in der Zeitung erschienen, in dem man viel über die Organisation und die Hintergründe erfährt:  https://nilepost.co.ug/2023/12/10/over-1000-patients-at-butabika-hospital-treated-to-festive-cookout/

 

Außer den vielen Freiwilligen der Soul Foundation, waren auch meine drei Mitfreiwilligen und ich dabei. Wir haben dort in einer riesigen Küche für die Patienten und Patientinnen große Portionen an Essen zubereitet. Ansonsten bekommen diese nämlich nur Posho (der feste Maismehlbrei) mit Bohnen.

Etwa drei Stunden haben wir Zwiebeln, Knoblauch, Kohl, Paprika, Tomaten und viel mehr Gemüse geschnitten, während in einer anderen Küche Matooke (Kochbananen), Reis, Fleisch und Chapatis zubereitet wurden.

 

->hier werden Chapatis zubereitet

Während zu Beginn für einfachen Tee geworben wurde, hieß es am Ende „soul energising Spiritual Awakening Tea“, was die super Stimmung des Kochteams wohl erklärte… ;)

 

Nachdem alles fertig war, hat sich unser Team in kleiner Grüppchen aufgeteilt und wir durften in die einzelnen Wohnbereiche rein, um bei der Essensausgabe zu helfen. Auf dem riesigen Gelände des Butabika Hospitals wird nach Geschlecht, Alter und Gesundheitszustand getrennt.

->hier wurde das Essen zu den einzelnen Wohnbereichen gefahren (die Menge war nur für einen Wohnbereich)

Ich bin in das Haus für die Frauen, die wohl einen kriminellen Hintergrund hatten. Die ersten Eindrücke waren für mich ziemlich erschreckend: viele Frauen auf engem Raum, nur mit denselben abgetragenen Kleidern bekleidet. Es gab einen großen Raum mit 40-50 Betten und einem Außenbereich. Einige Patientinnen durften sich aber frei auf dem Gelände der Psychatrie bewegen.

Die Frauen, die direkt auf uns zukamen, waren sehr dankbar und freuten sich, dass wir da waren. Sie sagten, dass wir ihnen damit Hoffnung geben würden.

Und auch das Essen wurde sehr glücklich erwartet.

 

Zusammengefasst war es ein sehr eindrucksvoller, aber auch interessanter Tag für mich, mit vielen Dingen, die ich erstmal verarbeiten musste.

03Dezember
2023

Update

Hallo ihr Lieben:)

 

Mein letzter Blogeintrag ist jetzt schon fast zwei Monate her und seitdem ist natürlich einiges passiert.

 

Erstmal zu meiner Arbeit hier bei der KSPH. Mittlerweile bin ich richtig gut eingearbeitet und vor allem die Kinder sind mir sehr ans Herz gewachsen. Meine Klasse, die p3, kenne ich jetzt schon richtig gut und es macht Spaß mit den Kindern rumzualbern, ihnen Arbeit zu geben oder in der Therapie mit ihnen zu arbeiten. 

Da das Schuljahr hier in drei Abschnitte aufgeteilt ist, ist der dritte Term nun um und für die Kinder geht es in die langen zwei monatigen Ferien. In der letzten Woche vor den Ferien standen noch die Examen an, die zwar nicht notwendig sind, um in die nächsthöhere Klasse zu kommen, aber dennoch jedes Jahr gemacht werden müssen. Die Schwierigkeitsgrade werden auf jedes Kind einzeln angepasst und die Kinder, die nicht schreiben können, wurden von den LehrerInnen oder uns Freiwilligen unterstützt. 
Als die Examen geschafft waren, stand noch das Highlight für die Kinder bevor. Die Christmas Party, die jedes Jahr am letzten Schultag stattfindet. Dazu gab es besonderes Essen (Reis, Hühnchen, Chapati und Soße), es wurde viel und laut Musik gespielt, getanzt, Reden gehalten und es gab ein Weihnachtsgeschenk. Eine Woche zuvor waren Spenden mit ganz viel Kleidung an die Schule gekommen, die eine Lehrerin und ich zusammen sortiert und auf die Kinder aufgeteilt hatten. Diese bekamen sie bei der Christmas Party überreicht, woraufhin die Freude sehr groß war. Die Stimmung generell war sehr fröhlich und ausgelassen, was bestimmt auch daran lag, dass die Kinder sich auf ihr Zuhause und ihre Familien freuten. 

Das erstmal zu meiner Einsatzstelle. Ich werde erst im nächsten Jahr wieder von der KSPH berichten können, da ich bis Anfang Februar jetzt erstmal Ferien habe.

 

 

Eine weitere Neuigkeit, ist, dass ich vor ein paar Tagen umgezogen bin. Ich lebe jetzt wieder bei UPA, in dem Guesthouse, in dem ich auch die ersten Tage hier verbracht habe. Das kann man sich wie eine riesige WG vorstellen, da ich mit den anderen ca 10 Freiwilligen zusammen lebe (Die Zahl variiert aber immer, da viele kommen und nach ein paar Monaten wieder gehen).

Ich teile mir ein kleines Zimmer mit der Mitfreiwilligen, mit der ich auch schon bei der Gastfamilie zusammengelebt habe. Wir haben uns mittlerweile schon so aneinander gewöhnt, dass wir das überhaupt nicht schlimm finden und uns da sehr wohlfühlen. Auch wenn wir uns jetzt leider selber versorgen müssen und wir nicht mehr mit leckerem, fertig gekochten Essen verwöhnt werden;)

 

Ansonsten hatte ich in den letzten Monaten viel Zeit neue Hobbies auszuprobieren. 

Als Hobby zählt das wohl nicht, aber ich mache seit einem Monat einen Sprachkurs bei der Gastmutter einer anderen Frewilligen. Das ist praktisch, da viele von den jüngeren Kindern fast kein Englisch verstehen und ich mir so ein paar Basics in Luganda aneignen kann.

Jetzt aber zu den Hobbies:
In der Nähe meiner Arbeitsstelle ist ein Gym, in das eine Mitfreiwillige von mir mich mal mitgenommen hat. Seitdem nutze ich das als kleinen sportlichen Ausgleich zu meinem Alltag und kann dort für 1,25€ pro Besuch trainieren.

In der Nähe von Viktoriasee ist außerdem ein sehr schöner Spot mit einem Fels zum Klettern. Dort ist es etwas ruhiger und dadurch, dass dort auch viele andere weiße Menschen sind, ist es auch mal entspannt, nicht so aufzufallen..

In Kampala gibt es auch einige Laufgruppen. Das hat mich sehr gefreut, bis ich erfahren habe, dass sie sich meist samstags um 6 Uhr morgens dort treffen. Das bedeutet für mich um 4:30 Uhr aufzustehen.. Habe ich einmal ausprobiert, war eine schöne Erfahrung, aber ob ich das nochmal tun werde, ist fraglich.

 

Neben vielen anderen Erlebnissen, habe ich das Gefühl, mich nach den ersten drei Monaten richtig eingelebt zu haben und bin echt überrascht wie schnell die Zeit vergeht. 

Während in Deutschland der Winter eingebrochen ist, sitze ich hier bei 26 Grad in der Hängematte und versuche mich, auf Weihanchten einzustellen (was irgendwie nicht so leicht ist).

Ich wünsche euch einen schönen ersten Advent und eine verschneite Weihnachtszeit!